MUSIK KULTUREN

Mittwochskonzerte

Für die Kultur stehen die Zeichen wieder auf Grün. „wir gehen davon aus, dass es Stück für Stück besser wird“, sagt Ulrich Laustroer vom Kulturamt Bielefeld. Das lädt in Kooperation mit dem WDR wieder zu einer musikalischen Weltreise in die Rudolf-Oetker-Halle ein. Mit sechs Konzerten, die, jedes auf seine Art, Musiktraditionen, Kulturen und Kontinente zu einem vielstimmigen internationalen Klangteppich verweben. Die Mittwochskonzerte sind eine Einladung hineinzuhören, wie anders Musik klingen kann. „das Programm ist richtig, richtig spannend“, verspricht Ulrich Laustroer und resümiert: „Bielefeld ist über die Jahre ein kleines Zentrum für Weltmusik geworden.“

Berlin Oriental Quartet

Unter dem Motto „Brotherhood of Vibes and Grooves“ eröffnet das Keita-Brönnimann–Niggli-Trio im Oktober die Konzertreihe mit einer berauschenden Melange westafrikanisch und europäisch geprägter Musik. Zusammen mit dem Schweizer Klarinettisten Jan Galega Brönnimann und dem Schweizer Schlagzeuger Lucas Niggli, beide in Kamerun geboren, vermischt der von der Elfenbeinküste stammende Aly Keïta das traditionell afrikanische Repertoire mit westlichem Jazz, zartem Pop und afrikanischer Rhythmik. Die hypnotische Perkussion aus dichten Balafon Melodiemustern, die Grooves des Schlagzeugs und ausgreifende Improvisationsbögen von Saxophon oder Klarinette sorgen für ein tranceartiges Hörvergnügen. Geballte Frauenpower kommt mit Sjaella nach Bielefeld. Die Sängerinnen haben ihren gemeinsamen Weg schon vor Jahren gefunden und entdecken doch immer wieder neue Abzweigungen. Ihr Repertoire ist entsprechend breit gefächert. Neuvertonungen geistlicher Texte, Gebete und Hymnen von Arvo Pärt, Ola Gjeilo und weiteren Künstlern unserer Zeit leiten den ersten Konzertteil ein.

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Den Weg in die Natur findet das Programm mit dem Jahreszeiten-Zyklus aus Henry Purcells Semi-Oper „The Fairy Queen“ – für Sjaella neu und mit barocken sowie zeitgenössischen Elementen bearbeitet. Der zweite Teil des Konzertprogrammes widmet sich den Volksweisen aus dem Norden Europas. Ihre Identität erwächst aus der Musik als einer Sprache ohne Wörter. Das Berlin Oriental Quartet, die vier Musiker vereint ihr multinationaler Hintergrund, denkt Klassik neu und feiert im Dezember ein interkulturelles Fest der Musiken aus Orient und Okzident. Oud, Geige, Kontrabass und Perkussion werden zu neuer Klassik und nahöstliche Klänge mit Einflüssen von Jazz, Rock und Elektronika zum neuen Standard der grenzenlosen Welt, die die Musiker des Quartetts erschaffen wollen.

Auch das berühmte „Ave Maria“ von Bach-Gounod zählt zum Programm, das in einer faszinierenden orientalischen Version gespielt wird. Das neue Jahr beginnt schließlich mit einem weiteren Highlight. Das Naghash Ensemble feiert mit armenischem Folk im Jazz-Gewand Premiere in Bielefeld.

Drei klassische Sängerinnen und einige der besten Instrumentalisten Armeniens an Duduk, Oud, Dhol und Flügel verbinden die Spiritualität armenischer Folksongs mit zeitgenössischem Postminimalismus und unbändiger Jazz-Energie. Das Ensemble spielt neue Musik, die auf den Gedichten des mittelalterlichen armenischen Priesters und Dichters Mkrtich Naghash basiert. Von diesen Gedichten ausgehend hat der amerikanisch-armenische Komponist John Hodian Musik geschaffen, die teils Folk ist, teils Klassik – und zutiefst bewegt. Traditionelle und zeitgenössische Ethno-Musik und Obertongesang aus Zentralasien, präsentiert von einem reinen Frauen-Ensemble — für dieses überraschende, sinnliche Klangerlebnis sorgt Hatan.

Neben dem Spiel ihrer traditionellen Instrumente und dem landestypischen Frauengesang (Urtiin Duu) hört man auch den klassischen mongolischen Kehlkopfgesang (Khöömii). Dabei fasziniert das Frauen-Ensemble durch die präzisen Arrangements und das Klangbild. Mit ihrem einzigartigen Klang und ihrer unverwechselbaren Tonalität zieht auch Suden Aika mit finnischer Vokalkunst ihr Publikum zum Abschluss der Mittwochskonzerte in den Bann. Die vier finnischen Ausnahmesängerinnen und Instrumentalistinnen präsentieren sie mal a capella, mal mit traditionellen, nordischen Instrumenten wie der Kantele, der Moraharpa oder verschiedenen Flöten und Perkussioninstrumenten.

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Termine:

  • 21.10.20 Keita–Brönnimann–Niggli-Trio
  • 11.11.20 Sjaella
  • 16.12.20 Berlin Oriental Quartet
  • 13.1.21 Naghash Ensemble
  • 17.2.21 Hatan
  • 10.3.21 Suden Aika

Jeweils: Rudolf-Oetker-Halle, Kleiner Saal, 20:00

Foto: Sascha Lasarzewski

Text: Corinna Bokermann

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