Frische Sounds
GENERATION Z MACHT MUSIK
Jede Generation bekommt die Musik, die sie verdient.
Der Meinung war zumindest Bob Dylan. Mit Blick auf die junge Bielefelder Musik-Szene kann man nur von einem Glücksfall reden. Die Generation = definiert Musik-Genres neu, setzt mehr als nur Aktente und kreiert ihren eigenen Sound. Wir stellen drei spannende Newcomer vor.
Mina Richman
WIR SPRECHEN ÜBER VIELES: IHRE LIEBE ZUR MUSIK, IHRE HALTUNG ZU FEMINISMUS UND HOMOPHOBIE, IHRE SCHWIERIGKEIT ENTSHEIDUNGEN IN KLEINEN DINGEN ZU TREFFEN, IHRE FASZINATION FÜR DIE US SINGER/SONGWRITERIN JOAN WASSER ALIAS JOAN AS POLICE WOMAN UND IHRE SCHWIERIGKEIT, ALLEIN ZU SEIN. DIE BIELEFELDER MUSIKERIN MINA SCHELPMEIER ALIAS MINA RICHMAN SPRICHT OFFEN ÜBER SICH, ÜBER DAS, WAS SIE TUT UND AUSMACHT. NICHT LEICHTFERTIG, ABER LEICHT – OFFEN FÜR DAS, WAS KOMMT.
Wenn’s drauf ankommt, kann ich Entscheidungen treffen, die Relevanz macht’s“, erklärt Mina Richman, während sie zwischen Rührei mit Pilzen oder Tomaten schwankt. „Ich mag einfach beides.“ Die Wahl fällt an diesem Morgen auf die Eierspeise mit Pilzen. Professionell Musik zu machen, beruht dagegen nicht auf einer bewussten Entscheidung. „Ich habe einfach immer schon gesungen und Musik gemacht. Sie hat mich auch durch schwierige Zeiten gebracht“, erklärt die 24-Jährige. „Musik ist für sie eine universelle Erfahrung. Egal, ob man sie konsumiert oder selbst macht. Musik zu machen, hat ihr während der Pandemie das Alleinsein erleichtert. „Ich habe dann einfach zur Gitarre oder zur Ukulele gegriffen oder mich an Musik sattgehört. Das mache ich exzessiv.
Wenn schon allein, dann lieber mit Musik“, resümiert sie rückblickend. Inzwischen steht sie mit ihrer Band wieder auf der Bühne und macht das, was sie von klein auf lieben gelernt hat: Musik.
Die Singer-Songwriterin, die seit einigen Jahren in Bielefeld lebt, stammt aus Berlin und wuchs im beschaulichen Bad Salzuflen auf. Die Verbindung nach Berlin ist geblieben. „Mit meinen Eltern bin ich als Kind jedes verlängerte Wochenende dort gewesen. Meine Tante, eine Künstlerin, lebt noch heute dort“, erzählt sie. Kunst und Kultur gab’s inklusive. Nachhaltig berührt hat sie eine Ausstellung über Frida Kahlo. „Diese Frau, einfach beeindruckend“, wie sie feststellt. Weniger fesselnd fand sie ihren klassischen Klavierunterricht. „Das war nicht mein Ding. Ich war schon immer eine Blues-SoulJazzmaus“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Dass sie mit 16 Jahren ihre Gesangsausbildung begann, war für sie dann „das größte Geschenk“. Gitarre und Ukulele lernte sie – mehr oder weniger autodidaktisch – parallel. Und nach ersten Auftritten wuchs der Hunger auf mehr. „Die Bühne ist meine Heimat“, erklärt Mina Richman, die schon immer viel Zeit ins Musik machen investierte und bereits als Jugendliche im Bunker Ulmenwall auftrat. „Ich habe aber nie den Entschluss gefasst‚ jetzt machst du professionell Musik. Dafür bedeutet mir Musik einfach zu viel.
Ich möchte einfach sehr vorsichtig sein und würde meine enge Verbindung zur Musik nie leichtfertig aufs Spiel setzen. Vielleicht ist das idealistisch und naiv“, räumt sie ein. An ihrer Haltung ändert es nichts. Denn sie ist offen für das, was sich entwickeln könnte. „Ich sage zu nichts nein“, sagt die Singer-Songwriterin, die an der Uni Bielefeld Englisch und Philosophie auf Lehramt studiert und mitten im Master steckt.
Die Kulturszene Bielefelds schätzt sie. „Ob Bunker Ulmenwall, Extra Blues Bar, TAM, Nr .z. P. oder die renommierten Kunsthalle – alle kennen sich und es entstehen immer wieder neue Querverbindungen“, schwärmt die 24-Jährige. Ihr Künstlername „Richman” entstammt übrigens dem bekannten Cher-Zitat „Mom, I am a rich man” und spiegelt ihren Drang nach Unabhängigkeit ebenso wie ihre kritische Haltung gegenüber klassischen Geschlechterrollen – beides findet sich in ihren Texten wieder. Und spiegelt sich in ihrem Kleidungsstil. Mina Richman trägt Anzug. Gern oversized und Second Hand. „Ich mochte das schon immer, fand das cool und habe schon früh Anzüge meines Vaters probiert“, sagt sie. Dass Frauen heute selbstverständlich Anzug tragen, ist für sie mehr als ein Fashion-Statement. Schließlich stand der Anzug lange Zeit für männliche Macht und Hierarchie.
Das Denken in Stereotypen liegt ihr fern. Das Leben jenseits klassischer Geschlechterrollen wiederum sehr nah. Für Homophobie hat sie kein Verständnis. Lieber bezieht sie Position und performt zum Beispiel im Rahmen des Weltfrauentags.
Mit ihrer kraftvollen Stimme singt die Deutsch-Iranerin über das Leben als junge Frau, übers Lieben und Entlieben oder gar nicht erst zum Lieben kommen. Der Song, der ihrer ersten EP „Jaywalker“ als Namensgeber diente, ist auch einer ihrer Lieblingssongs. „Das Video dazu haben wir in Bad Salzuflen gedreht“, verrät sie. Der Supermarkt, in dem sie früher eingekauft hat, ist ebenso zu sehen, wie eine bekannte Pommesbude, die es dort seit Ewigkeiten gibt. Mit ihrer Band, das sind Friedrich Schnorr von Carolsfeld (E-Gitarre), Alexander Mau (Bass) und Leon Brames (Drums) tüftelt sie jetzt an ihrem ersten Album. Ein paar Songs stehen schon. „Unser aktuelles Programm haben wir gut drauf, für Neues brauchen wir jetzt Zeit“, stellt Mina Richman fest, die die Beatles ebenso cool findet wie Songs von Bowie, Queen und von starken Frauen wie Tracy Chapman, Nina Simone oder Joan As Police Woman inspiriert ist. „Joan ist meine absolute Lieblingssängerin.
Ich bin voll der Groupie“, verrät die Musikerin, die selbst „wahnsinnig gern auf Konzerte geht“.
Termine:
9.9. Soundz of the City, 20:15, Zweischlingen
10.9. Herford, 19:45, Wilhelmsplatz/Schillerbrücke L.A. SALAMI + Support: Mina Richman
22.9.2022, 19:30 Altstädter Nicolaikirche
Daecher
FRISCHE MOMENTAUFNAHMEN
„WIR BRAUCHEN EINEN NAMEN“, SAGT JASCHA. „DÄCHER“, KOMMT ES SPONTAN VON DANIEL. „JA, SUPER, ABER MIT AE.“ UND DABEI BLIEB ES. SO KAM DIE BIELEFELDER INDIE-BAND DAECHER ZU IHREM NAMEN.
Sänger und Gitarrist Jascha Löbbe machte bereits mit Bassist Daniel Garcia Mlynarski Straßenmusik, die beiden kannten sich vom Skaten auf dem Kesselbrink, bis vor einigen Monaten mit Jan Lucas Baumann-Gil eine weitere Gitarre und mit Jonas Gersema ein Schlagzeug hinzukamen. Der Sound entwickelte sich, wurde entsprechend fett und gitarrenlastig. „In den deutschsprachigen Songs geht es unter anderem um innere Konflikte, Liebe und künftig auch um gesellschaftskritische und politische Themen“, so der 17-jährige Jascha Löbbe, der die Texte schreibt und die ersten Akkorde liefert. „Bei den Proben machen wir dann musikalisch etwas dazu“, sagt Jan. „Eigentlich sind unsere Songs immer Momentaufnahmen, denn wir entwickeln sie immer weiter und spielen sie live gern mal ganz anders“, ergänzt Jascha.
Apropos live: Daecher war insbesondere im Sommer 2022 viel unterwegs und hat auf diversen Festivals in der Region gespielt. Die Nervosität direkt vor dem Auftritt ist bei den vier Musikern ganz unterschiedlich ausgeprägt. Während Soziologiestudent
Jan einem Gig recht entspannt entgegenblickt, kosten die ersten Minuten auf der Bühne Sänger Jascha ein wenig Überwindung. „Aber sobald die ersten Takte laufen, macht es einfach wahnsinnig viel Spaß“, erzählt Daniel, der wie Jascha im kommenden Jahr Abi macht. „Beim Summerday in Detmold fiel leider unser Bassist Daniel aus. Fünf Minuten vor dem Auftritt bot der Bassist des Jasper Klein Trios an, einzuspringen. Da er unsere Songs gar nicht kannte, spielte er auf Zuruf und das hat gut funktioniert. Eine tolle Erfahrung, dass sich Bandkollegen untereinander so gut helfen“, berichtet Jonas Gersema, mit 29 Jahren das älteste Band-Mitglied. Der Schlagzeuger bestreitet seinen Lebensunterhalt mit Musik.
Bis zum Frühjahr hatte er in der Schillerstraße 73a sein Studio – zugleich Proberaum der Band. Dann mussten die dort ansässigen gemeinnützigen Vereine und Initiativen ihre Sachen packen, weil die Räumlichkeiten für Geflüchtete aus der Ukraine benötigt wurden. Übergangsweise proben Daecher nun in der Altstadt – meist ein Mal in der Woche. Perspektivisch hofft Jonas Gersema, dass er mit seinem Studio im Ostblock Kulturhaus eine neue Heimat finden kann. Allerdings ist noch nicht geklärt, ob die 140 Künstler*innen, die ebenfalls Platz für Geflüchtete gemacht haben, 2023 zurück an die Werner-Bock-Straße ziehen können.
Obwohl alle vier Musiker von Daecher ihre Wurzeln im Jazz haben, klingen sie ganz anders. Gitarrenlastiger Indie-Sound, eigenwillig und frisch, dazu Jaschas kratzige Stimme und Texte, die Raum für eigene Interpretationen lassen. Die erste Single „Zeit verschwimmt“ ist über alle gängigen Streaming-Dienste verfügbar. Material für ein ganzes Album haben sie auch schon. Allein das Geld zur Produktion fehlt. Die Gagen aus den Auftritten reichen nicht aus und die Fördertöpfe sind leer.
Im Herbst, wenn weniger Auftritte anstehen, wollen die vier weiter an ihren Songs feilen. Auch wenn eines ihrer Lieder „Lass mich nicht träumen“ heißt, ein paar Wünsche sind da schon noch offen. Langfristig, irgendwann von der Musik leben zu können, steht ganz oben auf der Liste. Reich und berühmt wollen sie gar
nicht werden. „Ich möchte schließlich noch unbehelligt einkaufen gehen können“, lacht Jan. Aber ein Auskommen und damit die Freiheit, kreative Muße für die Kunst zu haben, ohne Kompromisse machen zu müssen, das ist für die Musiker von Daecher ein erstrebenswertes Ziel. Kurzfristig betrachtet steht die Produktion des ersten Albums an. Wir sind gespannt!
GIRLWOMAN
REAL CHANSONS
KULTURGALA, LEINEWEBER MARKT, CAMPUS FESTIVAL UND DEMNÄCHST EIN AUFTRITT IM RAHMEN DER BIELEFELDER SONGNÄCHTE: KEINE SCHLECHTE BILANZ FÜR DEN SHOOTINGSTAR AXANA ALIAS GIRLWOMAN. UMSO MEHR, ALS DIE BIELEFELDERIN DEN AUSTAUSCH MIT DEM PUBLIKUM MAG. „ALS MUSIKERIN HABE ICH BISLANG FAST NUR LOCKDOWN ZEITEN ERLEBT. DABEI LIEBE ICH DIE LIVE-RÜCKMELDUNG VON MENSCH ZU MENSCH. DIE MUSIK UND DIESEN MOMENT MITEINANDER ZU TEILEN, IST ETWAS BESONDERES.“
Den Kontrast zur großen Bühne bildet der Ort, an dem ihr Debüt-Album „Das große Ganze“ (erschienen im November 2021) entstanden ist. Aufgenommen und produziert hat die Sängerin, die auch mehre Instrumente beherrscht, die Songs zusammen mit dem Musiker und Produzenten Rasmus Exner in ihrer Wohnung in Bielefeld. „Die Technik erlaubt es heute, sich im kleinsten Zimmer ein Tonstudio einzurichten. Wir machen alles selbst. Rasmus produziert das Ganze, er ist in Sachen Tontechnik unterwegs. Wir sitzen da mit meinen Ohren und seinem Händchen und da kommt was dabei herum. Ich glaube die intime Atmosphäre des Albums liegt daran, dass es zuhause entstanden ist. Gerade in der Pandemie-Zeit war es schön, in diese andere Welt einzutauchen.“ Kreiert haben die beiden dort einen hinreißenden Mix aus Indie, Electronic und Future-Soul. „Ich liebe analogen Sound, aber auch elektronische Klangwelten, die ihm ein neues Mäntelchen anziehen“, betont die Musikerin. „Manches klingt orchestral, dann gibt es Strukturen von Pop-Songs.“ Maurice Summen, der Labelboss von Staatsakt, bei dem das Debüt-Album erschienen ist, hat den Sound von Girlwoman mal als „Real-Chanson“ bezeichnet. „Damit bin ich glücklich“, lacht die sympathische Bielefelderin.
Über das Label entstand auch der Kontakt zur französischen Grammy Preisträgerin Veronica Ferraro, die das Album gemischt hat. Für Axana ein echter Glücksfall.
„Es ist hart, eigene Sachen an andere abzugeben, aber was dabei herausgekommen ist, ist wie eine Wundertüte. Man hört die eigenen Songs noch einmal ganz neu.
Das ist beeindruckend; wir hatten das Gefühl, dass sie einfach verstanden hat, wie die Songs klingen sollen.“
Gerade im immer noch recht männerdominierten Musikbusiness hat es Axana außerdem gefallen, mit einer weiblichen Mixerin zusammenzuarbeiten. Ein feministisches Moment, das auch in dem ungewöhnlichen Bandnamen mitschwingt.
Mindestens ebenso wichtig ist ihr aber ein anderer Bezug: „Als Erwachsene trennen wir oft unser inneres Kind ab und sagen, etwas sei kindisch oder infantil. Aber ich finde, wir sollten diese beiden Teile in uns vereinen. Wir sollten unserem inneren Kind und Kindern überhaupt eine Stimme geben.“ So etwas wie kindlicher Charme klingt auch in ihrer ersten Single an, die bereits im Mai 2020 erschien und weit über ihre Heimatstadt hinaus für Aufsehen sorgte. Der Streaming-Hit „Rote Riesen schlafen nicht“ erzählt zu leicht düsteren, aber tanzbaren Elektro PopKlängen von schlaflosen Nächten. Und er hat einen direkten Bezug zu Bielefeld, wo der Rote Riese zuhause ist. Mehr verrät die Musikerin aber nicht. Schließlich gefallen ihr gerade die Fantasie und Kreativität, die sie in vielen Rückmeldungen von Menschen spürt, die sich Gedanken machen, wer oder was er sein könnte. Zu ihren eigenen Bildern bzw. Texten inspirieren sie der Alltag, Erlebtes und Erzähltes.
„Das ist wie ein Bilderbuch in meinem Kopf, das ich in Musik übersetze. Ich bin ein sehr visueller Mensch. Aber es geht auch um Dinge, die ich verarbeite. Wenn man das Album hören möchte, braucht man eine Tauchausrüstung, um in die Weiten der Melancholie abzutauchen. In der Vinyl-Edition sind acht Kunstdrucke enthalten, die ich selbst gemalt habe. Das ist wie ein Bilderbuch mit Musikbeilage oder andersrum.“
www.girlwoman.de
Termin:
2. Dezember im Nr. z. P im Rahmen der Songnächte
Soundz of the City 2022
FRISCHE MUSIK AUS BIELEFELD
WOW, EIGENTLICH MÜSSTE DER SAMPLER „SOUNDZ OF THE CITY“
ALS DOPPELALBUM PRODUZIERT WERDEN. SO VIELE JUNGE BANDS AUS BIELEFELD, DIE MIT FRISCHER MUSIK UM DIE ECKE KOMMEN. 17 VON IHNEN HABEN ES GESCHAFFT UND SIND AB HERBST AUF DER NEUEN CD SOUNDZ OF THE CITY 2022 VERTRETEN. ALLE ZWEI JAHRE HAT DIE JURY DER BIELEFELDER MUSIKKOOPERATIVE AUFTAKT DIE QUAL DER WAHL. DER SAMPLER ENTSTEHT IN KOOPERATION MIT DEM KULTURAMT DER STADT BIELEFELD.
Der musikalische Mix ist gelungen. Auf dem Sampler ist die gesamte Bandbreite der jungen Bielefelder Musikszene vertreten. Tigrrez Punch zum Beispiel verwandelt Wut in Songs, gibt ehrliche Einblicke in das eigene Leben und in queerfeministische Themen, Identität und vieles mehr – immer verbunden mit dem Wunsch, sich selbst und andere mit Musik zu empowern.
Oder Primetime Failure: Diese vier 30-Somethings spielen genau die Art von Skate Punk, mit der eine ganze Generation aufgewachsen ist, während die Ian Tray Band, die gerade ihr erstes langersehntes Debütalbum veröffentlicht hat, eher Musik zum Zuhören zum Besten gibt. Live hört KARÂGE – KÄP eigentlich erst auf zu spielen, wenn wirklich alle tanzen. Das ist „Garagen-Pop“ vom Feinsten. Musikalisch richtig nach vorn geht es mit der Metal-Combo Hereafter und Zukunft Zwei hat irgendwo zwischen Punk, Indie und Emo eine musikalische Heimat gefunden. Die vierköpfige Band Lion Head tritt in klassischer RockBesetzung an und sorgt mit ihrer hausgemachten Mischung aus modernem Rock, Metal und Punk für ordentlich Stimmung. Deutlich leisere Töne schlagen SYN an: zweistimmiger Gesang, sphärische Gitarrensounds, mal rau, mal sanft, dunkle Stimmen und ein Piano. Die Musikerinnen Carla und Lisa verbindet die Liebe zu düsteren Klängen, minimalistischer Instrumentierung und melancholischen Themen. Seit sieben Jahren stehen die vier Jungs von Pierre Anhalter für SelfmadePop aus Bielefeld und begeistern mit einem ungewöhnlichen Sound. Richtig laute Musik ohne Schnick und Schnack liefern November Palace. Da sage noch einer, Punk sei tot. Fené hingegen lässt es deutlich ruhiger angehen. Seine Songs spielt er am Keyboard und singt auf deutsch über die traurigen und schönen Seiten des Lebens. Mit viel Liebe zum Detail komponiert das Duo Local Shop großartige tanzbare Musik. Ascendency setzt auf krachende Riffs, satte Breakdowns und hymnische Refrainmelodien, die im Ohr und im Hirn bleiben. Bei SOONAGO ist das einzige, das schweigt, die Stimme. Alles andere erzeugt eine Naturgewalt, Post-Rock/Metal wird hier neu definiert. Auch La Mer Étale ist instrumental unterwegs und brilliert in einer Schnittmenge aus Postrock, Ambient und Indie – Musik, bei der man gern zuhört. Crown of Things überzeugen durch eine ausdrucksstarke Stimme, Gitarre, Bass und Schlagzeug und Eigenkompositionen, die zwischen Rock, Indie, Grunge und Folk pendeln. Last but not least bieten Triggerfish richtig schönen kratzbürstigen und zugleich melodischen Punkrock.
Wer wissen will, wie Bielefeld klingt und sich einen guten Überblick über die vielfältige Musik-Szene verschafften will, hört einfach bei Soundz of the City 2022 rein!
www.auftakt-bielefeld.de
Text: Redaktion Fotos: Jan Haller, Victoria Jung, Laurenz Linke, Madeline Schmolke