KINDER, KINDER
KULTUROFFEN
DIE BEGEGNUNG MIT KUNST UND KULTUR BEREICHERT KINDER. DENN KULTUR ÖFFNET NEUE WELTEN. GIBT RAUM FÜR HUMOR, FÜR UTOPIE UND KREATIVITÄT, FRAGEN UND ERLEBNISSE. UND: KULTUR MACHT KINDER STARK. WIR ÖFFNEN DIE TÜR ZUR KULTUR UND STELLEN BIELEFELDER*INNEN VOR, DIE AUF GANZ UNTERSCHIEDLICHE ART UND WEISE, KINDER FÜR KULTUR BEGEISTERN.
EINE WELT, DIE MIT MUSIK, KUNST, LITERATUR ODER THEATER GANZ NEUE IN- UND AUSBLICKE SCHAFFT.
EINE BÜHNE FÜR KINDER
Workshops im TAT
„MACH DOCH NICHT SO EIN THEATER!“ VON DIESER RÜGE HÄLT DAS TROTZ-ALLEDEM-THEATER SCHON MAL GAR NICHTS. SCHLIESSLICH SITZEN DIE KINDER HIER NICHT NUR IN DER ERSTEN REIHE, SONDERN EROBERN SEIT VIELEN JAHREN AUCH SELBST DIE BÜHNE. UND WER SO RICHTIG THEATER MACHT, KANN JEDE MENGE ERLEBEN UND LERNEN.
Da wären zum einen die ganz konkreten Theatertechniken. Wie bewege ich mich auf der Bühne, wie laut muss ich sprechen, damit mich auch die Menschen in der letzten Reihe verstehen? Was braucht es alles – vom Bühnenbild bis zu den Kostümen – damit am Ende eine Aufführung steht? „Die Workshops sind nicht nur Ferienbespaßung, die Kinder sollen Bühnenerfahrung sammeln“, bringt es Henrik Fockel auf den Punkt. Gemeinsam mit seiner Kollegin Salina Sarhage leitet der Schauspieler die Workshops. Dass der Spaß dabei nicht zu kurz kommt, beweisen die vielen „Serientäter“, wie Volker Rott schmunzelnd die Kinder nennt, die regelmäßig teilnehmen. Bei ihnen ist eindeutig das passiert, was sich der TAT-Leiter und Regisseur wünscht. „Wir möchten, dass Kinder die Liebe zum Theater entdecken.“
Genau das klappt am besten, wenn sie ihrem Spieltrieb freien Lauf lassen können. Und deshalb heißt es im TAT: Bühne frei für Kreativität und Fantasie.
„Wir gehen sehr auf die Vorschläge der Kinder ein“, unterstreicht Volker Rott. Sein Schauspiel-Kollege ergänzt: „Anfangs haben wir uns oft an Kinderbüchern orientiert. Aber in den letzten Jahren haben wir gemerkt, wie gut es funktioniert, wenn wir ein Thema wie ‚Glück‘ oder ‚Wünsche‘ vorgeben und mit der Gruppe gemeinsam Szenen dazu entwickeln. Wir sind jedes Mal überrascht, was von den Kindern an Ideen kommt. Oft sind die viel besser als das Konzept, das wir uns vorher überlegt haben.“
Selbst wenn die Workshops an eine aktuelle Produktion andocken, wie im Fall von „Pinocchio“, wird das Stück gerne mal ordentlich gegen den Strich gebürstet. „Im Workshop in den Herbstferien spielen wir Pinocchio ohne Pinocchio“, lacht Henrik Fockel.
„Wir drehen das Ganze um und zeigen die Figur aus der Perspektive der Nebenfiguren. Das macht es auch für uns spannend.“ Zugleich ist das die perfekte Lösung, falls mal wieder alle die Hauptrolle spielen möchten. „Wenn alle die Prinzessin sein wollen, gibt es im ‚Schneewittchen‘ halt sieben Prinzessinnen statt sieben Zwerge“, bringt Volker Rott schmunzelnd den stets sehr freien und kreativen Umgang mit Vorlagen auf den Punkt. Und so erleben die Kinder auch, dass jede Rolle wichtig ist und nur alle gemeinsam ein Stück auf die Bühne bringen können.
Dort das erste Mal in jeder Hinsicht im Rampenlicht zu stehen, ist für viele eine ungewohnte Erfahrung und ein ganz besonderes Erlebnis. „Oft ist die Entwicklung so, dass einige am ersten Tag noch sehr schüchtern sind, dann trauen sie sich immer mehr und am Ende ist aus der Gruppe ein Team geworden“, weiß Henrik Fockel. „Besonders aufregend und toll ist es für die Kinder, dass am Ende der Workshops immer eine Aufführung steht. Auch für die Eltern ist es spannend, ihre Kinder auf der Bühne mal ganz anders zu erleben.“
Pixi – ein Wichtel von Ruf
SIMONE NETTINGSMEIER
PIXI TRÄGT EINE ROTE MÜTZE, EINE LANGE GRÜNE JACKE, EINE BLAUE HOSE, ROTE STIEFEL UND EIN ROTWEISS GEPUNKTETES HALSTUCH. SEIT 40 JAHREN GIBT ES PIXI ALS FIGUR. SEIT 20 JAHREN SCHREIBT SIMONE NETTINGSMEIER ALS AUTORIN GESCHICHTEN FÜR DIE GRÖSSTE BILDERBUCHREIHE ALLER ZEITEN.
Durch einen „glücklichen Zufall“, wie sie es formuliert, wurde sie zur Pixi-Buch-Autorin. Damals war die Bielefelderin im Bereich Film und Fernsehen unterwegs und beim Westdeutschen Rundfunk auch in den Käpt’n Blaubär Club involviert. Und sie ist – wie viele andere – natürlich mit Pixi-Büchern groß geworden. „Mein erstes Buch war die Geschichte vom Kleinen Kater Schnur“, erzählt die 55-Jährige, die begeistert für die bekannte Buchreihe aus dem Carlsen Verlag schreibt. Über 100 Pixi-Bücher hat sie in den letzten 20 Jahren auf den Weg gebracht. Mittlerweile als „Marken“-Autorin. Das heißt, sie schreibt auch alle Pixis, in denen Pixi als Figur mitspielt. Diese sogenannten Pixi-Pixis gestaltet Dorothea Tust als Illustratorin. „Die Kindermedien machen mir besonders viel Spaß“, betont Simone Nettingsmeier, die zugleich eine der Inhaberinnen der Bielefelder Agentur „Die Lutterlotsen“ ist. Konzeption, Text, Videos und Podcasts sind dort ihre weiteren Arbeitsfelder. Darüber hinaus ist sie Teil des Redaktionsteams einer Hamburger Marketingagentur für Kinder und Familien, welche die Kindermagazine der Deutschen Bahn betreut: Die „miniLOK“, das Magazin für kleine Zuggäste mit Vorlesegeschichten, Bastelvorlagen und Malspaß, und „LeseLOK“, ein Magazin für Grundschulkinder mit Bahnthemen, Rätseln und vielen weiteren Beschäftigungs angeboten. Zudem lektoriert sie für die Bertelsmann Stiftung im Projekt „jungbewegt“ die Buchreihe „Leon und Jelena“, die Kita-Kinder an Demokratiethemen heranführt. „Pixi macht aber nach wie vor den größten Teil im Bereich Kindermedien aus“, so die Bielefelderin.
Pixi-Bücher gibt es fast 70 Jahre. „Verleger Per Carlsen wollte Kinderbücher möglichst preisgünstig anbieten können – er nannte sie Pixi nach dem englischen pixy für Kobold“, erklärt Simone Nettingsmeier. Mit über 2.500 Titeln ist Pixi mit knapp 480 Millionen verkaufter Bücher inzwischen die größte Bilderbuchreihe aller Zeiten. Die Bielefelderin ist ein Teil davon. Ihre Geschichten erzählt sie auf 24 Seiten. Immer. Das ist Programm. Ebenso wie das Format der Pixi-Bücher: Sie messen 10 x 10 Zentimeter. An der Entstehung eines Pixi-Buchs sind natürlich viele beteiligt.
„Bis zur Neuerscheinung braucht es rund ein Jahr“, sagt Simone Nettingsmeier. Sie macht sich nach der Anfrage des Verlages an die Arbeit und entwickelt zu dem gewünschten Thema ein kleines Storyboard. „Dann steht schon einmal grob fest, was auf welcher Seite des Pixi-Buchs stehen soll“, so die Autorin. Nach den ersten Ideen stimmt sie auch den Geschichten-Text mit ihren Lektorinnen ab. Diese holen die IllustratorInnen ins Boot und stoßen die weiteren Schritte an, damit das Pixi-Buch fertiggestellt werden kann.
Viele Ideen kommen ihr nebenbei. Dann, wenn sie mit dem Rad unterwegs ist, durch persönliche Erlebnisse oder auch durch Kontakte zu den Kleinen. „Ich habe schon viele Kinder begleitet. Sei es in der Familie, im Freundeskreis oder in medienpädagogischen Projekten wie der WDR-Kinderzeit, in dem ich damals mit KinderreporterInnen Filme für die OWL-Lokalzeit produziert habe“, erzählt Simone Nettingsmeier.
Der Erzählfreude der AutorInnen setzen die Pixi-Bücher allerdings klare Grenzen. Simone Nettingsmeier muss Geschichten in wenigen Worten erzählen. Pro Seite sind fünf bis sechs Zeilen Text drin. „In Ausnahmefällen auch mal acht“, so die 55-Jährige, die gern in Geschichten eintaucht. Schließlich soll das Verhältnis zwischen Illustration und Text harmonisch sein. Und natürlich lebt jedes Pixi-Buch von gründliche Recherche.
„Als wir das Sandmännchen auf Reisen in die Anden oder in die Steppe geschickt haben, habe ich mich mit den Highlights und Besonderheiten der jeweiligen Reiseziele beschäftigt und der Illustratorin begeistert Fotos von Jurten und den Schilfbooten des Titicaca-Sees geschickt“, erinnert sich Simone Nettingsmeier. Aber auch ihr allererstes FotoPixi-Buch ist ihr lebhaft in Erinnerung. Sie hat es damals in Reimform verfasst. „Es hat funktioniert, war aber eine ganz schön herausfordernde Aufgabe.“ Über eines hat sie sich übrigens ganz besonders gefreut: über den „Goldenen Pixi 2020“ in der Kategorie „Beste Autorin“, den sie vom Carlsen Verlag erhalten hat. Eine schöne Auszeichnung.
„DEM LEINENFADEN AUF DER SPUR“
KulturScouts OWL
„DIE KINDER UND JUGENDLICHEN SIND OFT GANZ BEEINDRUCKT, WIE HART DIE ARBEIT DAMALS IN DEN TEXTILFABRIKEN WAR“, BERICHTET NORA PENLINGTON VOM MUSEUM HUELSMANN.
GEMEINSAM MIT IHRER KOLLEGIN SABINE SIEVERT-SPILKER VOM HISTORISCHEN MUSEUM HAT DIE MUSEUMSPÄDAGOGIN DAS VERANSTALTUNGSFORMAT „DEM LEINENFADEN AUF DER SPUR“ KONZIPIERT.
Seit dem vergangenen Schuljahr bieten die beiden Museen im Ravensberger Park im Rahmen der KulturScouts OWL mit einer digitalen Outdoor-Tour und interaktiven Führungen ein abwechslungsreiches Format an. An einem Vormittag haben Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10 die Gelegenheit, gleich zwei Bielefelder Museen kennenzulernen und auf lebendige Weise mehr über das Fabrikleben im 19. Jahrhundert zu erfahren. Dabei ist Kinderarbeit ein Thema, aber auch dass jüngere Kinder nicht in eine Schule gingen, sondern vor Ort – auf dem Fabrikgelände – unterrichtet wurden. Wie aufwendig die Produktion von Kleidung war, die in den Anfängen noch sehr viel Handarbeit erforderte, wird bei den Führungen, bei denen Historikerin Friederike Meißner vom Historischen Museum mit im Boot ist, ganz deutlich. Die historischen Maschinen in dem ehemaligen Fabrikgebäude lassen den Arbeitsalltag lebendig werden. Die Wohnküche mit seinen Objekten spiegelt spürbar das damalige Arbeiterwohnen wider. „Durch die Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum können wir sehr gut den Kontrast zwischen den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten darstellen. Denn in Sichtweite der Fabrik befi ndet sich die Villa des leitenden Direktors der Spinnerei, in der ein ganz anderes, ein großbürgerliches Leben geführt wurde, das sich sehr vom harten Arbeitsalltag der Fabrikarbeiterinnen unterschied“, erzählt Nora Penlington. Die Schülerinnen lernen übrigens nicht nur die frühere Drucktechnik kennen, sondern werden selbst aktiv: Sie designen Stoffbeutel mit selbst hergestellten Stempeln.
Vom Leinenfaden zu fairer Mode
Außerdem öffnet das Historische Museum seine KleiderSchatzkammer für Schulklassen der Jahrgangsstufen 7 bis 10. Zu sehen sind u. a. ausgefallene Abendkleider oder auch Frack und Zylinder. Die Schüler*innen können sich in ihrem Lieblingsoutfit fotografieren. Bei einem Ausstellungsrundgang geht es auf eine
Fashion-Zeitreise: von der Bielefelder Textilproduktion vor über 150 Jahren bis in die Gegenwart. Welche Reise legt ein T-Shirt zurück, das heute in Bangladesch produziert wird und wie sehen die Arbeitsbedingungen in den Nähfabriken aus?
„Ein neues Angebot des Museums Huelsmann – für Schülerinnen und Schüler 5. bis 7. Klasse – beschäftigt sich mit Trinkkultur weltweit“, so Nora Penlington. „Wir zeigen die unterschiedlichsten Trinkgefäße – vom großen Bierhumpen aus Silber bis zur zarten Teeschale aus Porzellan.“ Aber nicht nur die Gefäße sind Gegenstand der interaktiven Führung, sondern der Blick wandert über den Tassenrand hinaus. Kakao, Tee und Kaffee stehen im Fokus. Verbunden mit den spannenden Fragen: Woher kommt eigentlich unser Kakao? Und warum wurde Kaffee früher als Medizin verkauft? Während der interaktiven Führung sind alle Sinne gefragt: Wie riecht grüner Tee aus Japan und wie schmeckt eigentlich russischer Tee aus dem Samowar?
Weitere Infos & Buchungen zu KulturScouts OWL
Frauke Grams www.kulturscouts-owl.de
E-Mail: kulturscouts@marta-herford.de
Klassik ohne Sockel
BRITTA GRABITZKY
KINDERN MUSIK ZU VERMITTELN, IST IHR DING.
BRITTA GRABITZKY VERSETZT SICH, WENN SIE DIE KINDERKONZERTE DER BIELEFELDER PHILHARMONIKER PLANT, IN DIE KIDS VON HEUTE HINEIN. „WIE TICKEN SIE?“ IST EINE FRAGE, DIE DIE KONZERT- UND MUSIKTHEATERPÄDAGOGIN BEWEGT.
Sie möchte die Kinder mit den Kinderkonzerte abholen und mitnehmen in die Welt der Musik.
Insgesamt sieben Kinder- und Jugendkonzerte warten in der Spielzeit 2022/23 darauf, gehört und gesehen zu werden. Die Konzert- und Musiktheaterpädagogin ist seit der Spielzeit 2008/09 am Haus. „Ich mache mir zunächst Gedanken, was für Kinder geeignet ist und bespreche die Vorschläge dann im Team mit den Kapellmeisterinnen und Dramaturginnen“, erklärt Britta Grabitzky die Vorgehensweise. Eine der Herausforderungen liegt in der großen Altersspanne ihres Publikums. Die Jüngsten sind fünf, die Ältesten zwölf Jahre alt – und manchmal sind auch noch dreijährige Geschwisterkinder dabei. „Das muss ich programmatisch, aber auch von der Darbietung im Blick haben“, macht sie deutlich. Und natürlich sollen sich auch die begleitenden Eltern nicht langweilen.
In den letzten 15 Jahren hat sich doch so einiges verändert, sodass Britta Grabitzky genau hinschaut, was die Kinder heute bewegt. Um Inspirationen zu sammeln, geht sie gern
und regelmäßig durch die Kinderbuchabteilungen und schaut, ob sie ein musikalisches Pendant zu einem Buch findet. Meist ist es ein bunter musikalischer Strauß, der Britta Grabitzky dann beschäftigt. Das Spektrum reicht von Klassik, Jazz bis hin zu World Music. Denn für sie gibt es keine feste Schablone oder ein festes Schema. „Mir geht es darum, dass die Musik zum Thema passt, griffig ist und Kinder ihre Energie reingeben können“, macht die Konzertund Musikpädagogin deutlich, die an der Uni Bielefeld Freie Kulturarbeit als Studiengang belegte. „Außerdem verstehen Kinder viel zwischen den Zeilen. Ich möchte sie zum eigenständigen Denken und Rezipieren anregen.“ Und jahrelange Praxis zeigt, dass Kinder Vorstellungen spannender fi nden, wenn sie nicht genau abschätzen können, was kommt. Es braucht, so ihre Erfahrung, einen „positiven Nervenkitzel“. Dass die Konzert- und Musiktheaterpädagogin in den Kinderkonzerten auf musikalische Vielfalt setzt, lässt sich auch an den Programmen ablesen. Mal wird ein musikalisches Parameter unter die Lupe genommen und den Kindern die Tonarten nähergebracht. Ein anderes Mal wird La Bohème auf eineinhalb Stunden gekürzt, um die Kinder in die Welt des Musiktheaters einzuführen. Britta Grabitzky stellt Komponisten wie Beethoven, Mozart oder Haydn vor und erzählt aus Sicht eines Kindes von deren Leben. „Viele Komponisten sind schräg, hatten ein bewegtes Leben und werden durch den Perspektivwechsel sehr menschlich. Dadurch bringe ich den Kindern auch die Werke näher“, erklärt Britta Grabitzky ihren musikpädagogischen Ansatz. In der kommenden Spielzeit ist es Robert Schumann, den sie unter der Überschrift „Was hat Schumann denn nun schon wieder?“ in einem musikalisch-halbszenischen Komponistenportrait vorstellt.
Dafür schlüpft sie in die Rolle von Oskar, einem guten Freund der Schumann’schen Kinder. „Er erlebt hautnah, dass der Vater seiner Freunde seine Launen ständig wechselt. Aber die Musik, die er komponiert, ist einfach göttlich und zieht alle in ihren Bann. Oskar geht dem Ganzen auf den Grund“, skizziert Britta Grabitzky den Inhalt. „Und natürlich geht es auch um seine Frau, Clara Schumann, selbst eine brillante und gefeierte Pianistin.“
Eröffnet wird die neue Spielzeit übrigens mit einem Klassiker. „Peter und der Wolf“ ist nach der Pandemie am 9.10.22 thematisch der Türöffner. Ganz andere Töne füllen dann beim Rythm & Sounds Konzert den Saal des Stadttheaters.
„Eine Combo des Bunker Ulmenwall und Perkussionist Rune Thorsteinsson bestimmen – auch mit ungewöhnlichen Schlaginstrumenten – Ton und Takt. „Ich bin selbst ganz gespannt auf das Body-Percussion-Stück, das wir zusammen erarbeiten und den Saal am Ende einbeziehen. Ganz nach dem Motto ‚hören und machen‘“, so die Konzert- und Musikpädagogin, die auch Querflöte studiert hat. Ganz besonders freut sie sich auch auf das Jazzmärchen Herman & Rosie, bei dem auch Dagmar Selje mit ihrem Figurenspiel dabei ist. „Die Illustrationen aus Gus Gordons Bilderbuch durften wir zu Bühnenbildern weiterverarbeiten. Ansonsten ist auch musikalisch alles drin: Blues, Swing, Free Jazz. Ich bin ganz gespannt, wie wir es hier im Haus auf die große Bühne bringen“, erzählt Britta Grabitzky, die ganz genau schaut, was es inhaltlich braucht, um ein Kinder- oder Jugendkonzert auf die Beine zu stellen. Um Kindern zu vermitteln, wie es früher war, ins Kino zu gehen, geht es dann im letzten Kinderkonzert „Kino anno dazumal“. Mit ins Boot geholt hat sie Bernd Wilden, denn schließlich braucht ein Stummfi lm Filmmusik. „Bloß nicht schulmeisterlich und brav, sondern spannend und interessant!“ lautet ihre Devise bei allem, was sie tut. Britta Grabitzky holt Klassik vom Sockel. „Zweifellos haben wir tolle klassische Musik, aber eben auch andere hochwertige Musik, die es zu entdecken lohnt.“
Festival-Termine:
Kinder, das wird ein Fest!
Kindermusikfestival: „25 Jahre Kindermusik.de“
Auf Einladung von Randale finden über 0 Kindermusiker
innen
und Bands aus ganz Deutschland und Österreich den Weg nach
Bielefeld, um gemeinsam den 25. Geburtstag des Netzwerks
„Kindermusik.de“ zu feiern. Von der akustischen Gitarre bis zur
Rockband, vom Tierlied bis zum Protestsong, vom Kindergartenalter bis zur 4. Klasse. Mal poetisch und auch mal etwas lauter.
Wie bei der Bielefelder Kinderrockband „Randale“, die gerade
ihren 18. Geburtstag gefeiert und – Ehrensache – mit „Sandkastenrocker“ einen neuen Tonträger veröffentlicht hat. Neben
locker-flockigen Songs findet sich auch Nachdenkliches auf der
neuen CD, wie „Hasenparadies“. Hier geht es um Tod, Sterben
und Abschiednehmen. Bewusst wurden dazu keinen leisten Klänge
angeschlagen, sondern es ist das kräftigste und härteste Stück des
Albums – im besten Punk-Stil à la Bad Religion.
www.newtone.de
24.3. bis 26.3.2023, TOR 6 Theaterhaus
Klang!Festival
Interaktiver Familiennachmittag
Das Klang!Festival – Junges Musiktheater für Bielefeld e.V. lädt
ein zu Geschichten, Musik, Tanz und Theater. Der interaktive
Musik-Theater-Nachmittag für Familien setzt sich aus drei spannenden Workshops zusammen. Los geht’s unter der Leitung von
Nike Schmitka und Kamilla Matuszewska mit Bodypercussion
und Singen. Beim anschließenden Theaterworkshop nehmen
Pädagogen der Theaterwerkstatt Bethel das Ruder in die Hand
und mit Tanzpädagogin Chen Hsuan steht natürlich das Tanzen
im Mittelpunkt. Den Abschluss bildet ab 15:15 Uhr das FigurenMusik-Theaterstück „Zoo-Hause ist es am schönsten“ gemeinsam
mit den Bielefelder Puppenspielen Dagmar Selje. Hier stellt sich
die Frage, was „zu Hause“ denn eigentlich ist.
www.klangfestival-bielefeld.de
23.10.22, 12:00 bis 16:00, TOR 6 Theaterhaus