MITTWOCHSKONZERTE
Musikkulturen live
Die Welt lässt sich auf ganz unterschiedliche Weise erschließen. Mit konkreten Reisen zu nahen oder fernen Zielen, aber auch durch das Eintauchen in vielfältige Klangwelten. Dazu lädt die Kulturwinter-Reihe „Mittwochskonzerte Musikkulturen“ ein. Insgesamt sechs Konzerte versprechen jeweils um 20 Uhr in der Rudolf-Oetker-Halle Hörerlebnisse der weltoffenen Art.
Los geht’s am 16.10.2024 mit dem Ensemble Vinorosso. Im Rahmen seiner 20-jährigen Jubiläumstour konzertiert das Ensemble zum wiederholten Male in der Rudolf-Oetker-Halle. Von Anfang an stand die musikalische Vielfalt im Mittelpunkt des Weltmusikensembles, das 2004 von Studierenden der Hochschule für Musik Detmold gegründet wurde. Seither gab die völkerverbindende, in verschiedensten Besetzungen auftretende Musikgruppe weit über 500 Auftritte im In- und Ausland. „Schräge Takte in schrägen Zeiten“ lautet das Motto des Abends. Dahinter verbergen sich außergewöhnliche, zusammengesetzte und trotzdem eingängige Takte wie der 7/8-, 11/8- oder 15/8-Takt und Melodien der Musiktraditionen Süd- und Osteuropas. Neben bekannten Instrumenten wie Violine, Klavier, Klarinette, Kontrabass oder Akkordeon werden klangliche Raritäten wie die Strohgeige, das ungarische Tárogató, die orientalische Zil oder die bulgarische Tupan zu hören sein.
Mit Mariola Membrives folgt am 13.11.2024 die Stimme und das Gesicht einer jungen Künstlergeneration, die der spanischen Musikszene neue identitätsstiftende Impulse gibt. Nach ihrem Debütalbum „Llorona“ von 2014 – einem Duett mit der japanischen Jazz-Kontrabassistin Masa Kamaguchi – tourte sie mit ihrem zweiten Album „Omega 20.16“ auf allen wichtigen Festivals in Spanien und brachte ihr Duo mit Chano Domínguez im Teatre Grec in Barcelona an den Start. In den folgenden Jahren bereicherte Mariola Membrives u. a. Projekte von La Fura dels Baus und Pep Tosar mit ihrer Flamenco-Stimme. 2019 veröffentlichte sie im Duett mit dem renommierten Fusion-Gitarristen Marc Ribot ihr vielbeachtetes Album „Lorca, Spanish Songs“ – eine mit neuem Spirit und modernen Arrangements vorgebrachte Hommage an die populären Lieder, die Federico García Lorca im Jahr 1931 zusammen mit der Flamenco-Sängerin La Argentinita aufnahm.
In einer Symbiose aus der Vielfalt kurdischer Musik und westlichem Jazz und Klassik bringen die kurdische Musikerin Yalda Abbasî und das Trio Sêreng dem Publikum am 11.12.2024 mittelöstliche Klänge näher. Yalda Abbasî bedient sich fast vergessener kurdischer Volksmusiken, sie singt auf Kurdisch und im klassischen Barockgesang mit Unterstützung der Dotar, einer zweisaitigen Langhalslaute. „Sêreng“ steht im Kurdischen für „drei Farben“. Die Musikerinnen des Trios bringen mit Geige, Cello und Piano ihre jeweilige musikalische Farbe mit, die dem Klang seine Einzigartigkeit verleiht. Mit Yalda Abbasî bewegen sie sich zwischen klassischer Kammermusik, Jazz und Folklore. Ihr Anspruch: Die Musik Mesopotamiens zu neuem Leben zu erwecken, aber auch einen Beitrag für die kurdische Kultur und Selbstbestimmung zu leisten.
„Neues aus Bayern“ präsentieren dagegen am 15.1.2025 dievier jungen Musiker von MAXJOSEPH. Sie haben sich auf die Fahne geschrieben, ihre ganz eigene Vorstellung von Volksmusik zu verwirklichen und verbinden Volksmusikelemente mit Jazzharmonien, Klassische Musik mit pulsierenden Rhythmen und Vertrautes mit Fremdem. Die Symbiose aus musikalischer Klasse und dem einzigartigen Sound von Tuba, Gitarre, Geige und Steirischer Harmonika zeichnet diese progressive instrumentale Volksmusik aus.
Mit Constantinople & Ablaye Cissoko laden am 12.2.2025zwei internationale Meistervirtuosen zu einer poetischen Reise vom Königreich Mali zum Persischen Hof. Constantinopleziehen durch „Wandernde Gärten“, so der Name ihres Programms. Dabei verweben sie nicht nur die Klänge zweier Königreiche, sondern auch unterschiedliche Epochen. In der Tradition eines Griots erzählt Ablaye Cissoko Geschichten, die die Magie der Königreiche aufleben lassen. Gemeinsam mit Kiya Tabassian durchquert er musikalische Landschaften, in denen Kora, Setar und Stimmen fast hypnotisch miteinander verschmelzen.
Zum Abschluss der „Mittwochskonzerte“ am 12.3.2025 lassen Helene Blum und die Band des Geigers Harald Haugaard das kulturelle Erbe Dänemarks auf höchstem Niveau lebendig werden. Helene Blum, die dänische Folk-Diva Nr. 1, bietet eine außergewöhnliche Virtuosität und Bühnenpräsenz, zusammen mit der grandiosen Haugaard-Band werden ihre Konzerte unvergesslich. Auf ihrem Album „Den store Sommer“ loten sie die Grenzen traditioneller Musik aus und schaffen moderne experimentelle Klänge, die in ihrer Originalität unverkennbar sind.
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